Social Media für Friseure

Feb. 6, 2025 | 0 Kommentare

Zeit ist eine kostbare Ressource und in Bezug auf Social Media der springende Punkt. Die meisten von uns kennen und nutzen die Social Media Plattformen nur als Konsumenten. Aus dieser Perspektive sind wir schnell überfordert von all den Trends und Möglichkeiten, die die einzelnen Plattformen bieten. Wir verbringen Stunden damit, kurze Abrisse aus dem Leben anderer zu konsumieren und füllen uns unter Druck gesetzt.

Aus unternehmerischer Sicht ist der Zugang aber ein anderer. Ein Betrieb muss nicht jeden Trend abdecken und auch nicht alle verschiedenen Plattformen bedienen, um sichtbar zu sein.

Hast du erst einmal einen Pool an Beitragsideen und ein Konzept, schupfst du deinen Social Media Auftritt mit Leichtigkeit.

In diesem Blogartikel findest du 10 ganz konkrete Content Ideen für Friseure und eine Einstiegsstrategie für die Content Planung.

Chancen und Herausforderungen von Social Media für Friseure

Das Ziel eines Handwerksbetriebes muss es nicht sein, tausende Follower zu unterhalten. Es reicht vollkommen, wenn eure Wunschkund:innen euch auf den Plattformen finden, auf denen sie sich bewegen und ihr regelmäßig Beitrage über euren Betrieb dort postet. Zu den Inhalten weiter unten mehr.

Das erste Ziel sind nicht möglichst viele Likes oder Kommentare. Wichtiger ist zunächst die Präsenz bzw. Auffindbarkeit. Die Wunschkund:innen, wollen sich heutzutage in Ruhe informieren und die Atmosphäre eines Betriebes entdecken können, bevor sie sich entscheiden, wo sie hingehen.

Da wir keine Influencer sind und im realen Leben auch nicht hunderttausend Menschen bedienen können, schauen wir, welche Inhalte bei unsere Zielgruppe gut ankommen und geben weniger auf die Kennzahlen.

Mit diesem wissen können wir eine ganz einfache, leicht umsetzbare Social Media Strategie entwickeln.

Die Bedeutung von Social Media im Handwerk

Selbstverständlich steckt auch hinter einer einfachen Strategie Arbeit. Sie ist aber überschaubar und der Nutzen ist eindeutig. Wer heute nicht Online auffindbar ist, der wird langfristig nicht als Betrieb bestehen können. Am zeitlosesten wäre eine ständig aktuelle Website, einfacher ist es aber eine Social Media Plattform, auf der sich die Wunschkunden bewegen zu bespielen. So erlangst du die Aufmerksamkeit der Zielgruppe schnell und erhöhst bei regelmäßiger Interaktion schnell die Reichweite und Markenbekanntheit.

Das Bespielen der richtigen Plattform bietet außerdem die Möglichkeit euch von anderen Friseurbetrieben abzuheben und die passende Kund:innen anzuziehen. Ihr könnt direkt in Austausch mit (potentiellen) Kund:innen gehen, Fachkompetenz zeigen und so Vertrauen aufbauen.

Die besten Social-Media-Plattformen für Friseure

Für den Anfang reicht sicherlich die Präsenz auf einer ausgewählten Plattform. Welche hängt davon ab, ob ihr eher jungen Publikum ansprecht, ausgefallene Schnitte und Stylings anbietet oder traditionell unterwegs seid.

  • Instagram: Die visuelle Plattform für Haar-Styling mit breitem Publikum.
  • Facebook: Kundenbindung und lokale Präsenz stärken, vorwiegend ältere Nutzer.
  • TikTok: Trends setzen und jüngere Zielgruppen ansprechen.
  • Pinterest: Inspiration für Hochzeiten, Farben und mehr.
  • YouTube: Tutorials und Behind-the-Scenes-Einblicke.

Content Ideen für Friseure

Die Inhalte, die ihr in euren Beiträgen verarbeitet, sollten möglichst umfassend euren Arbeitsstil und den Betrieb vorstellen.

1. Vorher-Nachher-Bilder

Die Kraft der Transformation ist der Klassiker unter den Beiträgen. Es löst zweifellos ein “Haben wollen” Gefühl in den Betrachterinnen aus, wirkt aber schnell langweilig, wenn es die einzige Beitragsform ist.

2. Pflege- und Stylingtipps für Haar und Frisuren

Eine ganze Welt der abwechslungsreichen Beiträge tut sich hingegen auf, wenn ihr in den Social Media Beiträge die richtige Pflege verschiedener Haartypen und Frisuren beschreibt. Das beginnt bei den Produkten, die ihr in eurem Salon verwendeten (und vielleicht auch verkauft) und endet bei der Wahl der richtigen Bürste, Lockenstab oder Lufttrocknung. Die Methoden können auch verglichen und Vorteile diskutiert werden. Ein Beispiel oder ein konkreter Vergleich pro Beitrag und schon hat der Kunde was gelernt, Vertrauen gewonnen und freut sich auf euren nächsten Beitrag.

3. Schneide- & Färbetechniken vorstellen

Viele Menschen begeben sich auf die Suche nach Friseursalons, weil sie sich eine Veränderung wünschen. Treffen sie auf eurem Profil auf eine Fülle an Möglichkeiten zum Beispiel Farbe ins Haar zu bringen, dann können sie bereits gustieren und bleiben länger auf eurer Seite. Tönen, Strähnen, Balayage? Stellt die Methoden anhand von Beispielen eurer Kund:innen kurz vor. Auch wie ein Stufenschnitt auf unterschiedliche Haartypen wirkt zeigt Expertise und hilft den Interessenten sich auf den Friseurbesuch vorzubereiten.

Strähnchen-färben
Balayage

4. Die richtige Frisurenwahl für Haartyp, Gesichtsform, Anlass

Der nächste Schritt ist die Typberatung. Die meisten Menschen wissen nicht einmal, dass ihre Gesichtsform Einfluss auf die Frisurenwahl haben sollte. Dünnes Haar hat ebenfalls eine ganz andere Wirkung, selbst wenn es dicht ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich daher nicht jede Frisur tragen kann. Nehmt die Follower in eure Welt mit und zeigt ihnen ihre Möglichkeiten.

5. Das Team und seine Talente vorstellen

Ebenso wichtig wie die Technik sind die Menschen dahinter. Wir wollen wissen, wer bei euch arbeitet und welche besonderen Talente eurer Friseur:innen haben. Wer lernt gerade in eurem Salon und wäscht mir vermutlich das Haar? Wer hat ein Händchen für Farbberatung? Wer ist für die mutigen Cuts zuständig? Viele Menschen wollen ihrer Friseurin kennen. Zeigt ihnen, dass sie die Qual der Wahl haben. Auch wiederkehrende Formate, die “der Friseur des Monats” wären denkbar.

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6. Kundenmeinungen und Reposts

Zufriedenen Kunden sind die beste Werbung. Zeigt ihre Transformation nicht nur in Vorher-Nachher Bilder, sondern fragt sie konkret, was ihnen besonders gefällt und lasst sie selbst zu Wort kommen. Die einfachste Form ist hier der Repost der Kundenbeiträge.

7. Frisurentrends und wie ihr dazu steht

Die Modezeitschriften lassen mich oft nur so staunen. Was tragen sie Stars und Sternchen gerade? Doch noch fassungsloser machen mit die Frisuren der Jugendlichen. Fast jeder Trend kommt in irgendeiner Form wieder und doch bin ich immer wieder überrascht.

Nehmt eure Follower mit auf die Trendreise. Was ist gerade in? Was haltet ihr davon? Welcher Haar- der Gesichtstyp ist damit gut beraten? Beweist, dass ihr eine kompetente Beratung anbietet.

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8. Einfache Stylingtipps für besondere Anlässe

Jeder Friseur wünscht sich, dass die Kunden zu besonderen Anlässen in den Salon kommen und sich stylen lassen. Die Wahrheit ist aber, dass nicht jeder Mensch das leistet will. Was die Kund:innen aber langfristig an euch binden, sind kleine Hilfestellung für ihren Alltag. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie euch doch um Hilfe bitten drastisch. Um die Follower also nicht an Youtuber oder andere Accounts zu verlieren, könntet ihr einfache Styling Tipps für z.B. Beach Waves oder auch Anleitungen einfacher Hochsteckfrisuren posten.

9. Veranstaltungen, Aktionen, Gewinnspiele

Zum Abschluss empfehle ich eine gewisse Aktualität eures Contents. Wenn ihr besondere Aktion zu Weihnachten oder von euren Pflegemarken habt, solltet ihr das unbedingt posten. Vielleicht sind sie der Auslöser einen Termin zu buchen. Auch Gewinnspiele können einerseits neue Follower bringen und wecken andererseits den Spieltrieb in Menschen. Organisiert zum Beispiel Werbegeschenke für Haarstylingprodukte. Testet mal, worauf eure Fans reagieren. Kennzeichnet aber bitte unbedingt Werbung und Kooperationen als solche.

10. Last-Minute Termine bewerben

Zu guter Letzt empfehle ich nah an euren Alltag zu berichten. Habt ihr freie Termine diese Woche? Baut die Info in einen eure Beiträge ein, schreibt das genaue Datum und die Uhrzeit dazu und macht vielleicht sogar spezielle Last-Minute-Angebote. Das kann z.B. eine schöne Kopfmassage sein. Ihr werdet staunen, wie spontan manche Menschen sind.

Strategien zur Content-Planung

Bevor ihr euch an die ersten Beiträge setzt, erstellt ihr am besten einen Redaktionsplan. Für den Anfang reicht es einmal pro Woche etwas zu posten. Sucht also einen Wochentag aus und notiert die Termine. Notiert daneben auch wichtige Termin von Aktionen, markiert Ball- und Hochzeitssaison.

Dann erstellt ihr am Besten eine Liste mit Beitragsideen aus den zehn Content Ideen oben und ergänzt sie mit euren eigenen Einfällen. Fangt an kurze Texte zu den Beiträgen zu verfassen. Diese könnt ihr laufend ergänzen, wenn mal eine Pause im Betrieb ist.

Verteilt die Ideen grob auf die Termine oder pickt euch am jeweiligen Tag ein Thema, dass ihr spontan mit dem Team und den anwesenden Kund:innen umsetzen können.

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Tipps für hochwertige Inhalte

Die Texte für eure Beiträge fallen euch sicher leicht, achtet nur darauf Fachvokabular zu erklären und einfache Beschreibungen zu verwenden. Die Follower wollen keine Experten werden, sondern nur ein wenig in eure Welt reinschnuppern.

Wichtig ist nur, dass ihr im Rhythmus bleibt und die Veröffentlichung der Beiträge zur Routine wird.

Die Bilder macht ihr entweder mit euren Handys oder kommt zu mir oder einer anderen professionellen Fotografin.

Eine Einheitliche Bildsprache finden

Einen Großteil des Bild Bedarfs für die Beiträge kann an nur einem Tag mit einem Fotografen abgedeckt werden. Je größer der Bilderpool, desto mehr Beitragsideen finden sich darin.

Beim Business in Bildern begleite ich Handwerksbetriebe einen Tag lang mit der Kamera und liefere 100+ Fotos von einzelnen Arbeitsschritten, Produkten und dem Team.

Die Bilder sind in Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur angeglichen und passen perfekt zueinander. Diese Einheitlichkeit ist auch das Ziel, wenn ihr eure Bilder selbst fotografiert.

Achtet auf ähnliche Lichtverhältnisse und testet Bildbearbeitungsprozesse, für einen einheitlichen Look eurer Bilder.

Bitte sprecht auch mit euren Kund:innen ab, ob ihr die Fotos verwenden dürft. Das ist nicht selbstverständlich und das Einverständnis kann auch jederzeit wieder zurückgezogen werden!

Start in Social Media Sichtbarkeit

Mit all den Informationen aus diesem Artikel kannst erst mal alles vergessen, was du als Konsument:in über Social Media und seine Trends weist. Wir starten einfach und authentisch mit den Dingen, die euren Alltag ausmachen.

Hier noch einmal die ersten 5 Schritte:

  • Wähle einen Tag und ein Plattform
  • Erstelle eine Liste mit möglichen Beitragsthemen
  • Verfasse zu jeder Beitragsidee einen kurzen Text in einfachen Sätzen.
  • Verteile die Beiträge auf die festgelegten Termine
  • Wähle aus deinem Bilderpool oder mach ein passendes Foto
  • Poste deinen Beitrag oder plane sogar ein paar Beiträge auf einmal vor

Los geht’s!

Für mehr Bildideen komm in meinen Newsletter. Dort gibt es jede Woche eine leicht umsetzbare Beitragsidee für Handwerksbetriebe.

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