Warum du stärker auf ungestellte Business Fotos setzen solltest.

Mai 29, 2024 | 0 Kommentare

Für einen professionellen Online-Auftritt brauchst du gutes Bildmaterial. Mit oder ohne Social Media brauchen Menschen, die ihre Arbeit im Internet präsentieren und verkaufen wollen, Fotos. Ein lebendiger Bilderpool an ungestellten Fotos sorgt für Abwechslung und einen lebendigen Online-Auftritt.

Fotos sind ein wichtiger Teil der Online-Kommunikation

Der erste Schritt in der Selbstständigkeit beim Aufbau eines Bilderpools ist meist ein Business-Porträt, gefolgt von ein paar weiteren Fotos in schickem Gewand in klassischen Posen. Wer bei der Frage „Welche Bilder brauchst du als Selbstständige?“ noch einen Schritt weitergeht, bucht meist ein Branding-Fotoshooting. Dabei wird auf die Persönlichkeit und unternehmerischen Werte der Person eingegangen und dazu passende Bilder erstellt.

Dies führt oft zu sehr schönen Bildern, die von den Selbstständigen von nun an für alle möglichen Zwecke über mehrere Jahre hinweg verwendet werden. Auf der Website, in Broschüren, Flyern und in den sozialen Medien werden die Bilder nun zum Teil wiederholt veröffentlicht, um die eigenen Inhalte zu vermitteln.

Bilder sollen Texte illustrieren

In vielen Fällen reicht das für eine einfache Website, eine Broschüre oder anderes Druckwerk und sogar einen einfachen Social Media-Auftritt. Die Fotos passen gut zusammen und ergeben nebeneinander ein harmonisches Bild. Was den Bildern jedoch oft fehlt, ist die direkte Verbindung zu der Arbeit der Personen. Die Bilder passen nicht wirklich zu den Texten, die veröffentlicht werden. Sie illustrieren nicht die Beschreibung der Produkte, weil sie die Person, aber nicht ihre Arbeit, zeigen.

Ungestellte Fotos entstehen aus der Handlung heraus

Im Idealfall hast du nach einem guten Branding-Fotoshooting verschiedene Fotos, die dich und deine Persönlichkeit gut widerspiegeln. Die verschiedenen Posen wirken idealerweise natürlich, bleiben aber gestellt, weil du „nur“ mit der Kamera, nicht aber mit echten Menschen interagierst. Sie zeigen dich nicht in Action. Die Handlungen finden nicht wirklich statt, sondern werden nur angedeutet und sind damit gestellt.

Diese Bilder eignen sich wunderbar für Profilbilder, Über-mich-Seiten und alle anderen Anwendungen, in denen es um die Vorstellung deiner Person geht. Willst du jedoch ein Produkt ankündigen und Lust auf eine Zusammenarbeit machen, solltest du deinen Text mit einem passenden Handlungsbild ergänzen, das deine Arbeit näher beschreibt und idealerweise visualisiert. Doch das passiert selten.

Warum wird wenig mit Bildern in Action gearbeitet?

Zunächst sind wir es gewöhnt, geschönte Bilder von uns zu sehen. In den meisten Fällen erhalten wir von Fotograf:innen Fotos mit einem Lächeln, reduzierten Fältchen und in starken Posen. Dabei passiert es, dass wir vergessen, dass wir nicht den ganzen Tag so aussehen. Beim Sprechen verziehen wir unser Gesicht nicht immer vorteilhaft. Wir gestikulieren mehr oder weniger ausladend. Andere Menschen kennen uns und finden uns auch in Bewegung normal. Wenn wir einmal kurz die Perspektive wechseln, stören wir uns auch nicht an den natürlichen Sprechbewegungen anderer Personen. Im Gegenteil, wenn jemand wenig gestikuliert und sehr starr spricht, erscheint uns das unnatürlich.

Es braucht also auch auf Fotos nicht immer gelächelt zu werden. Doch Bewegung einzufangen ist nicht so einfach. Das bringt mich zum zweiten Punkt, warum Bilder in Action wenig verwendet werden. Denken wir an Schnappschüsse, haben wir Bilder mit halb geöffneten Augen, zu Grimassen verzogenen Gesichtern, verschwommenen Händen, verdeckten Gesichtern und Ähnlichem vor Augen. Das kann ganz witzig sein für Bilder-Shows auf runden Geburtstagen, aber bestimmt nicht für die eigene Website.

Bartosz Stankiewicz beim Talk & Shine Vortrag

Professionelle Fotograf:innen sind in der Lage, Bewegungen im richtigen Moment einzufrieren. Am besten am Höhepunkt der Bewegung, mit einem aussagekräftigen Gesichtsausdruck. Diese Bilder sind vielleicht ungewohnt für einen selbst, aber überhaupt nicht peinlich für den Betrachter. Sie zeigen authentische Bewegungen einer natürlichen Handlung. Das macht sie so wertvoll für den Bilderpool.

Du nimmst an keinem Schönheitswettbewerb teil

Die Natürlichkeit von Bildern in Action schafft Vertrauen beim Betrachter. Es entsteht nicht der Eindruck von aufgesetzten Gesichtsausdrücken oder gestellten Posen. Indem du Gesten und Gesichtsausdrücke zeigst, die sich in deinem natürlichen Verhalten zeigen, lernen die Betrachter dich außerdem schon ein Stück weit kennen. Es geht bei Business-Bildern nicht darum zu zeigen, wie hübsch du bist! Es geht darum, eine gemeinsame Wellenlänge zu finden. Ist die Person daran interessiert, mit dir zu arbeiten? Diese Frage beantwortest du mit Fotos, Texten und deiner darin enthaltenen Botschaft.

Deine Range an Gesten und Gesichtsausdrücken aus den Bildern in Action kannst du mutig oder dezent einsetzen – je nach Charakter. Du kannst sogar ganz gezielt damit arbeiten. Das einzige Ziel ist, dass die Person dich sympathisch findet und bei einem persönlichen Treffen später sofort wiedererkennt. Im Idealfall hat sie das Gefühl, dich schon ewig zu kennen. Das sorgt für Vertrauen. Dieses Gefühl entsteht durch gezielte persönliche und vor allem ungestellte Einblicke in deine Art zu arbeiten.

Bilder in Action kannst du in jedem Beruf machen

Hast du erst einmal die Angst vor Bildern von echten Interaktionen, die dich in einer Handlung zeigen, abgelegt, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Falls du zum Beispiel einen Vortrag oder ein Seminar ankündigen willst, nimmst du kein klassisches Porträt mehr. Du verwendest ein Foto, bei dem dich deine Wunschkund

bei der Betrachtung des Bildes fast schon sprechen hören können und wollen. Ein richtiger Vortrag unterscheidet sich klar von gestellten Körperhaltungen, weil er dich zeigt, wie du sprichst. Das passende Foto dazu zeigt deine typische Körperhaltung und Sprechbewegungen. Solche Bilder bekommst du zum Beispiel Talk & Shine Fotoshooting, meinem Aktionstag für ungestellte Vortragsfotos.

Das gilt auch für andere Arbeitstätigkeiten. Wann immer du deine Arbeit visualisieren kannst, tu es unbedingt. Hast du eine handwerkliche Tätigkeit, zeige dich bei der Ausführung deiner Arbeit. Manchmal ist es nötig, ein wenig tiefer zu blicken und nicht in offensichtlichen Handlungen zu denken. Ist deine Tätigkeit hauptsächlich am Schreibtisch, vor dem Computer, heißt das noch nicht, dass du unbedingt so fotografieren lassen musst. Auch wenn als sogenannte:r Wissens-Arbeiter:in ein Bild von dir am Schreibtisch vermutlich ein wichtiger Teil deines Bilderpools ist, kannst du ebenso weiterdenken und dich auf das Ergebnis deiner Arbeit oder den Prozess mit deinen Kund:innen fokussieren. Zeige, was durch die Zusammenarbeit mit dir möglich wird. Hilf den Betrachtern durch Bilder, deine Arbeitsweise kennenzulernen.

Das ist der beste Weg, dich persönlich zu zeigen, ohne private Informationen preiszugeben.

Beispiele für ungestellte Business-Fotos

Fangen wir gleich mit den Schreibtisch-Berufen an. Wenn du kein physisches Produkt, sondern Dienstleistungen verkaufst, ist es meist sinnvoll, den Blick ein wenig zu erweitern. Einfacher wird es, wenn du die einzelnen Arbeitsschritte dokumentierst. Das wird auch am Computer immer leichter. Denkst du zum Beispiel an Screenshots, die du für eine Arbeitsdokumentation brauchen würdest, hast du schon einen Anhaltspunkt für neue Bilder. Ich kann als Fotografin zum Beispiel zeigen, nach welchen Kriterien ich die Fotos nach einem Fotoshooting auswähle.

Für Workshop-Bilder, die fast jede Selbstständige irgendwann brauchen kann – egal, ob du selbst Angebote mit einem Vortragselement hast oder ob du zu einem Event als Speaker eingeladen wirst – gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten. Hier im Bild zum Beispiel die für dich typische Gestik, die helfen kann, deinen Standpunkt wunderbar zu visualisieren, egal ob auf der Website oder in den sozialen Medien.

Cornelia Aigenberger bei ihrem Vortrag beim Talk & Shine Fotoshooting

Cornelia Aigenberger von Pauakids schreibt in ihrem Instagram-Beitrag zu diesem Foto: „Mit Nachdruck wollte ich mein Thema auf jeden Fall rüberbringen. Es ging um – wie könnte es anders sein – Geschlechterklischees und gesellschaftliche Zuschreibungen im Bereich Kindermode.“

Die Liste lässt sich abhängig von deiner Arbeit beliebig fortsetzen, wenn du anfängst, von offensichtlichen Themen hin zu Gefühlen, Transformationen, etc. zu schwenken.

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